Weisheitsgeschichten
Zacken dunkelgrau5

Go on Without Fear

Vor zwei Jahren kletterte ich in Australien auf eine hohe Klippe. Der Wind wehte so stark, dass ich mich an einem alten Eisengeländer festhalten musste. Das Meer donnerte auf die schwarzen Felsen direkt unter mir. Es war faszinierend zu beobachten, wie eine Welle nach der anderen an die Klippenwand schlug. Obwohl ich mich hoch über dem Meer befand, fiel das Salzwasser oft in einer schweren Gischt über mich her. Aber das war mir egal. Die Elemente tobten, und die Möwen, die den Sturm genossen, ließen sich zu akrobatischen Flugmanövern um mich herum inspirieren.

Was mich betrifft, so sang ich wilde Melodien und stimmte in das Orchester der Natur ein, um meinen Herrn zu verherrlichen. Es war ein magischer Moment, denn er erinnerte mich an meine glückliche Kindheit, als ich auf einer Ostseeinsel aufwuchs.

Ich hatte immer den Wunsch, über diesen Moment zu schreiben, aber mir fehlten die richtigen Worte, um das, was ich fühlte, mitzuteilen. Erst vor einer Woche schickte mir ein Freund eine kleine Geschichte über eine „erleuchtete Welle“. Diese Geschichte hat mich dazu inspiriert, meine australische Erfahrung mit euch zu teilen.

Hier ist, was ich in diesem magischen Moment fühlte:

Es war einmal eine kleine Welle,
Von der Sonne in freudiges Glitzern gekleidet

Als sie fröhlich weiter und weiter tanzte,
Sah sie plötzlich eine beängstigende Szene:
Ein Sturm begann sich zusammenzubrauen,
Und eine Welle nach der anderen stürzte auf die felsige Klippe vor ihr.

Zuerst schienen sie zu versuchen, hoch zu springen, um zu entkommen,
Doch dann verwandelten sie sich unweigerlich und hilflos
In weißen Schaum und verwelkten vor Schmerz.

Sollte sie versuchen, umzudrehen
Und auf das offene Meer hinauszufliehen?

Plötzlich schien sich das ganze Meer, das einst so freundlich war,
Gegen sie verschworen zu haben
Und stieß sie gewaltsam in das weiße Chaos.

Sie schrie um Hilfe, wie sie noch nie zuvor geschrien hatte,
Bis eine andere, größere Welle vorbeizog:
Was ist los, Schwesterwelle?“, rief sie.

Sieh nach vorne, wir sind dem Tod geweiht,
Genau wie die Menschen, die Schiffbruch erlitten haben.

Du irrst dich“, lächelte die größere Welle.
Verstehst du denn nicht – du bist keine Welle,
Sondern immer und ewig ein Teil des Ozeans!

Und dann wurde die kleine Welle nachdenklich:
Alle, Wellen wie Menschen, werden niemals sterben,
Sondern bleiben Teil des Einen, der sich niemals verändert,
Auch wenn ihre Formen viele Male ausgetauscht werden.

Darum gehe ohne Furcht vorran!

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